Vorteile für Bewerber bei Nutzung einer Personaldienstleistung

von Ronny Karschner

Welche Vorteile hat der Bewerber mit dem Einstieg über eine Personaldienstleistung wie PASIT?

Ronny Karschner ist seit 22 Jahren in der Personaldienstleistungsbranche tätig und seit 11 Jahren bei PASIT, wo er heute das Geschäft leitet. Wir fragen ihn nach den konkreten Vorteilen für Bewerber, die ihren Einstieg über einen Personaldienstleister machen, sprechen über das Image der Zeitarbeit, und wieso die Personaldienstleistung eine Branche mit sozialer Verantwortung ist.

Herr Karschner, das Image der Zeitarbeit könnte eine Politur vertragen. Was sagen Sie zum Vorwurf, die Zeitarbeit biete Arbeitnehmern nicht genügend Sicherheit und keine gute Vergütung?

Da kann ich nur den Kopf schütteln. Ich bin seit 22 Jahren in der Branche – und das, weil ich für die Personaldienstleistung brenne. In kaum einem anderen Sektor sehe ich so eine starke Ausrichtung auf die soziale Absicherung von Arbeitnehmern – und die Vergütung hat sich heute dem Markt und der Inflation angepasst. Lassen Sie mich das kurz näher erklären.

Als Beschäftigter einer Personaldienstleistungsfirma wie PASIT stehen Sie unter dem Schutz des GVP-Tarifvertrags mit unbefristetem Arbeitsvertrag. Hinter diesem Tarifvertrag haben sich die beiden einflussreichsten Arbeitgeberverbände (iGZ und BAP) zusammengeschlossen, um u.a. für Zeitarbeitnehmer deutschlandweit und branchenunabhängig Gleichbehandlung und faire Gehälter / Löhne zu garantieren. Von flexiblen Arbeitszeiten, über Weihnachts- und Urlaubsgeld ist in unserem Tarifvertrag alles geregelt – nicht selten fairer als auf dem freien Arbeitsmarkt. So liegt der etwa der Mindesturlaub und Mindestlohn über den gesetzlichen Anforderungen.

Um es abzukürzen: Personaldienstleister wie PASIT ebnen den Weg für einen abgesicherten und stabilen Einstieg in das Unternehmen ihrer Wahl. Und der Arbeitnehmer mit dem Einsatzbetrieb mal doch nicht zufrieden sein sollte, kann er diesen mit unserer Unterstützung wechseln – das ist meist am freien Markt nicht so schnell der Fall.

Bei PASIT haben Sie den Tarifvertrag sogar noch zu Gunsten der Arbeitnehmer verbessert, ist das richtig?

Ja, richtig. Bei PASIT gibt es anstelle der tariflich festgelegten 25 Tage Urlaub 30 Tage Urlaub. Unsere Mitarbeiter können auf das Gleitzeitkonto verzichten und bekommen stattdessen jede Überstunde ausbezahlt. Fahrtkosten werden von uns grundsätzlich übernommen – auch das steht so nicht im Tarifvertrag. Sofern unsere Kunden Bonuszahlungen an ihre internen Mitarbeiter ausbezahlen, werden auch die PASIT-Mitarbeiter i.d.R. mitberücksichtigt.

Als Personaldienstleister sind wir daran interessiert, ein faires und starkes Sicherheitsnetz für unsere Mitarbeiter zu spannen – keiner fällt hier durch.

Was unterscheidet Sie als Personaldienstleister denn vom „direkten Arbeitgeber“?

Zunächst einmal sind wir der direkte Arbeitgeber. Unsere Mitarbeiter arbeiten zwar in anderen Unternehmen, aber sie haben mit uns einen unbefristeten Arbeitsvertrag und wir sind ihr Ansprechpartner in allen Belangen. Was uns von einem Arbeitgeber außerhalb der Personaldienstleistungsbranche unterscheidet, ist, dass die Beziehung zu unseren Arbeitnehmern in vielen Bereichen tatsächlich von mehr Verantwortung geprägt ist.

Ein Beispiel: Wenn einer unserer Mitarbeiter nicht von unserem Kunden übernommen wird, oder selbst nicht verlängern möchte, bleibt er bei PASIT unter Vertrag, bis wir eine neue und passendere Stelle gefunden haben – hier greift eben der unbefristete Arbeitsvertrag mit PASIT.

Oder ein persönliches Beispiel: Ich habe mich schon in der Küche eines Vermieters wiedergefunden, weil einer meiner Mitarbeiter vor seiner Anstellung Probleme mit der Mietzahlung hatte. Das sind Ausnahmefälle – aber ich will damit verdeutlichen, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten aus einer sozialen Verantwortung heraus für unsere Mitarbeiter sämtlichen Lebenslagen und auch bei bürokratischen Hürden, wie der Arbeitserlaubnis oder Probleme mit dem Finanzamt, ein offenes Ohr haben. Unser Credo lautet: Es gibt immer eine Lösung.

Und wie machen Sie das, die passende Stelle finden?

Die passende Stelle zu finden ist unser Kerngeschäft. Dafür müssen wir als Personaldienstleister zwei Kriterien erfüllen: Den Kandidaten kennenlernen. Uns also ein genaues Bild seines bisherigen Weges, seiner Ambitionen, Fähigkeiten und persönlichen Merkmale verschaffen. Und zweitens: das Unternehmen finden, dass ebendiese Eigenschaften unseres Kandidaten schätzt und gut einzusetzen weiß. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bringen alle unsere Vermittler hohe menschliche Qualitäten mit und kennen ihren Sektor und die darin agierenden Unternehmen und Prozesse ganz genau. Sobald Sie sich mit einem unserer Personalberater unterhalten, merken Sie schnell: wir wissen genau, wovon wir reden.

Viele Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern direkt an PASIT weitergegeben. Wieso ist das so?

Viele mittelständische Unternehmen verzichten heute auf eine eigene Personalabteilung. Und selbst wenn es eine Personalabteilung gibt, ist eine Stellenausschreibung für diese ein erheblicher Zeit-, Kosten-, und Bürokratieaufwand. Bis eine Stelle genehmigt wird, müssen intern mehrere Stationen durchlaufen werden – da können schonmal Monate vergehen. Die Abkürzung des Verfahrens ist die Besetzung einer Stelle über einen externen Dienstleister wie PASIT, denn eine externe Stelle wird nicht als „Kopfzahl“ gerechnet. Hier bekommt das Unternehmen bei akutem Bedarf sofort den Mitarbeiter genehmigt – und spart sich zudem den zeitraubenden Auswahlprozess: Als Personaldienstleister haben wir ja bereits eine Vorauswahl getroffen, und vermitteln einen zu hoher Wahrscheinlichkeit passenden Kandidaten an das Unternehmen.

In anderen Worten: Sie sind so etwas wie eine externe Personalabteilung für Unternehmen?

Wir sitzen zwischen den Arbeitgebern und dem Unternehmen. Doch wenn Sie so wollen, füllen wir das Vakuum der fehlenden oder unterbesetzen Personalabteilung in vielerlei Hinsicht. Nicht nur, was das Recruiting betrifft – wir sind, wie eine hervorragende Personalabteilung, für unsere Arbeitnehmer immer erreichbar, ansprechbar und interessiert daran, dass es ihnen in ihrem beruflichen Leben gut geht und sie den Einstieg in ein sicheres und stimmiges Arbeitsverhältnis schaffen. Die Schwelle, über Ideen, Sorgen und Probleme am Arbeitsplatz sprechen, ist mit uns als viel niedriger als mit dem direkten Arbeitgeber auf dem freien Arbeitsmarkt.

Gleichzeitig sprechen auch die Unternehmen mit uns viel offener. Sollte ein Kandidat mal doch nicht übernommen werden, rufen wir beim Unternehmen an und fragen über die Entscheidungsgründe nach. Dieses wertvolle Feedback bekommen Arbeitnehmer leider viel zu selten – dabei hilft es enorm, der Arbeitnehmer weiß, was er ändern kann, und kann es im nächsten Unternehmen direkt umsetzen.

Sie sagen, Sie sitzen zwischen Unternehmen und Bewerbern: Wie genau würden Sie denn das Verhältnis zwischen PASIT und dem Unternehmen, zwischen PASIT und dem Bewerber, und dem Bewerber und seinem Unternehmen beschreiben?

Im Verhältnis von PASIT zum Unternehmen würde ich uns als verlängerte Werkbank sehen: Das Unternehmen nutzt unsere Dienstleistung, weil es eine Arbeit hat, die es aus bestimmten Gründen nicht machen kann oder will – und wir unterstützen es mit unserer Kernkompetenz seit 42 Jahren in München ausschließlich bei Personalthemen und dem Beschaffen der Mitarbeiter von Morgen.

Das Verhältnis von PASIT zum Bewerber hat vor der erfolgreichen Vermittlung keine Verbindlichkeit. Es gibt keinen Vorvertrag, dem Bewerber entstehen im Vermittlungsprozess keinerlei Kosten.

Das ist mir wichtig: Der Bewerber entscheidet immer alles selbst, er ist völlig frei und selbst für das verantwortlich, was die Zukunft bringt. Wir stehen ihm dabei aber mit Rat und aktiver Vermittlungsunterstützung zur Seite. Sobald es zu einem Arbeitsverhältnis kommt, schließen wir einen regulären unbefristeten Arbeitsvertrag nach dem GVP-Tarifvertrag mit dem Kandidaten ab, ganz klassisch in Vollzeit oder Teilzeit möglich. Der Mitarbeiter bekommt nun seinen Lohn, Zuschläge, Weihnachts- und Urlaubsgeld etc. über uns ausgezahlt. Wir sind so lange der reguläre Arbeitgeber, bis das Unternehmen den Kandidaten in eigene Anstellung übernimmt.

Was das Verhältnis Bewerber zum Unternehmen betrifft: Ihre Bewerbung auf eine Stelle liegt nicht mit anderen 150 Bewerbungen auf dem Tisch – sondern landet mit der PASIT direkt an der richtigen Stelle. Der Bewerber verkürzt dadurch den Weg zur Firma und überspringt nicht selten einen langwierigen Karrierepfad. Dabei hat er kaum bis keine Konkurrenz und wird ohne Umwege an eine Stelle vermittelt, die wirklich gut zu seinem persönlichen Profil passt.

Wie ist Ihr Netzwerk zu den Unternehmen denn eigentlich entstanden – und wie wählt PASIT seine Partner-Unternehmen aus?

Unser Netzwerk wächst und gedeiht seit 42 Jahren durch Fleiß und viel Herzblut. Wir befinden uns im absoluten Verdrängungsmarkt in München. Da heben wir uns bei PASIT vor allem durch unseren starken persönlichen Bezug und unseren engen Kontakten zu den Unternehmen von anderen Dienstleistern ab. Die Personaldienstleistung ist ein personenbezogenes Geschäft. Unser längstes Unternehmen ist seit 35 Jahren mit uns „verbandelt“, da kennt man sich auch persönlich gut.

Wir wählen unsere Unternehmen daher nicht nur nach fachlichen Kriterien. Wenn ich einem Unternehmen, das ich noch nicht kenne, den ersten Besuch abstatte, stelle ich mir ganz einfach selbst die Frage: Könnte ich mir vorstellen, hier zu arbeiten?

So stellen wir sicher, dass wir Bewerber in Umgebungen vermitteln, die sowohl professionell als auch sozial und menschlich überzeugen. Und natürlich führen wir vor der Zusammenarbeit mit einem Unternehmen eine Risikoanalyse zur wirtschaftlichen Sicherheit des Unternehmens durch.

Eine letzte Frage: Wie kommen Bewerber zur PASIT?

Die meisten Kandidaten erreichen uns über eine Stellenanzeige oder über die Empfehlung eines Mitarbeiters. Manchmal merken wir dann im persönlichen Gespräch, dass das Profil des Kandidaten sich noch besser für eine andere Stelle eignet. Und so sind wir auch schon mittendrinnen in unserem Kerngeschäft.

Vielen Dank, Herr Karschner! Man spürt, dass Sie mit Leidenschaft dabei sind – und sieht, dass eine Personaldienstleistung tatsächlich große Vorteile für Bewerber im Vergleich zum freien Arbeitsmarkt bringt.

Wir von PASIT glauben an die Werte der Dienstleistung. Und es liegt mir am Herzen, mit unbegründeten Vorbehalten gegenüber unserer Branche aufzuräumen und zu zeigen, welch wichtige und zukunftsweisende Rolle wir einnehmen: Wir sind ein sicherer Hafen auf einem Arbeitsmarkt, der unstetig und unpersönlich geworden ist – und der sich rasend schnell verändert.

Danke auch Ihnen, dass wir in diesem Format etwas ausführlicher darüber sprechen konnten.

GVP Tarifvertrag Interview.



Ronny Karschner <br>Geschäftsführer / Personalberater

Ronny Karschner
Geschäftsführer / Personalberater

Der berufliche Werdegang von Ronny reicht von der kaufmännischen Ausbildung, über den Einstieg in die Personaldienstleistung im Jahr 2002 und dem Studium zum Bachelor Professional of Human Resources Management.

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