Was ist Zeitarbeit?
Was das Thema Zeitarbeit angeht, gibt es Vorurteile, die meist unbegründet sind, während andere in der Zeitarbeit eine große Chance sehen. Daher lohnt sich ein genauer Blick auf diese Branche. Was ist Zeitarbeit? Wie funktioniert sie und wie läuft eine Arbeitnehmerüberlassung ab? Was sind die Vorteile und welche Chancen werden im Arbeitsmarkt damit vielleicht sogar zusätzlich geboten?
Viele Unternehmen setzen auf Zeitarbeit bzw. sie arbeiten mit Zeitpersonal. Die Zeitarbeit ist auch als "Leiharbeit" bekannt, "Arbeiten auf Zeit" sozusagen. Mithilfe von Zeitarbeitern können Firmen flexibel auf Personalengpässe und Schwankungen am Markt reagieren. So vermitteln Zeitarbeitsunternehmen Fachkräfte oder Mitarbeiter für gewisse Tätigkeiten. Um welche Arbeiten es sich dabei handelt ist breit gefächert. Häufig handelt es sich um einfache Tätigkeiten, für die keine großartigen Qualifikationen nötig sind. Daneben werden auch Jobs vermittelt, bei denen spezielle Fachkompetenzen gefragt sind. Ob in der Metall- oder Dienstleistungsbranche, im Bereich Logistik oder im Büro, Zeitarbeitskräfte sind in vielen Branchen tätig.
Wie funktioniert Zeitarbeit?
Die Arbeitnehmerüberlassung im Rahmen der Leiharbeit ist dadurch geprägt, dass die Beschäftigten lediglich vorübergehend an die Unternehmen, auch Entleiher genannt, verliehen werden. Bei dieser modernen Form der Arbeit liegt zwischen dem Zeitarbeiter, Zeitarbeits- und Entleihungsunternehmen ein Dreiecksverhältnis vor:
- Arbeitnehmer (Zeitarbeitnehmer)
- Arbeitgeber (Zeitarbeitsfirma)
- Entleiher (Unternehmen, in dem Sie als Zeitarbeitnehmer arbeiten)
Mit dem Mitarbeiter wird in der Regel von Anfang an ein unbefristeter Arbeitsvertrag geschlossen. Es handelt sich für den Zeitarbeiter, wie der Name verrät, jedoch meist um Arbeit auf Zeit. Die Jobeinsätze haben eine begrenzte Dauer. In vielen Fällen arbeitet der Leiharbeiter nur einige Monate für das jeweilige Kundenunternehmen. Er wechselt dadurch auch einmal seinen Job. Der Arbeitseinsatz kann erheblich variieren. Die maximal zulässige Dauer eines Leiharbeiters beträgt laut Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ununterbrochen im gleichen Einsatzunternehmen 18 Monate. Ansonsten entsteht zwischen Leiharbeitnehmer und Entleihunternehmen automatisch ein festes Arbeitsverhältnis.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen: Denn je nach Tarifvertrag oder betrieblicher Vereinbarung können die Regelungen von der maximalen zulässigen Dauer von 18 Monaten auch abweichen. So haben Sie die Chance, diverse Firmen kennenzulernen und es besteht zudem häufig die Möglichkeit, von diesen übernommen zu werden. Denn viele Unternehmen haben die zeitaufwändige Personalbeschaffung generell auf ein oder mehrere Zeitarbeitsunternehmen übertragen. Diese schalten Suchanzeigen, wählen die Bewerber gut aus, präsentieren diese beim Auftraggeber und sorgen für einen gut gelungenen Arbeitsbeginn. Häufig ist von Anfang an die Zielsetzung, nach einer ersten Kennenlernzeit, den vom Zeitarbeitsunternehmen überlassenen Zeitarbeitnehmern ein Anstellungsverhältnis beim Kundenunternehmen anzubieten. Damit stellt das Kundenunternehmen bereits bewährte Arbeitskräfte ein und auch der Zeitarbeitnehmer hatte genug Zeit, sich seinen zukünftigen Arbeitgeber genau anzusehen.
Die Vorteile von Zeitarbeit
Zeitarbeit Vorteile für das Unternehmen
In jedem Betrieb kann es zu generellem oder auch temporärem Personalmangel aufgrund von Produktionsspitzen und krankheitsbedingten Ausfällen von Mitarbeitern kommen. Auch ist die Beschaffung von Personal über Suchanzeigen heutzutage häufig eine kaum zu lösende Aufgabe.
Das Arbeitsmodell Zeitarbeit ermöglicht Firmen aller Branchen eine bessere Personalbeschaffung und auch -planung bei Engpässen, die sich somit überbrücken lassen. So kann man schnell auf Marktveränderungen reagieren. Zeitarbeitnehmer ergänzen und unterstützen damit die Stammmitarbeiter des Unternehmens.
Zeitarbeit Vorteile für den Arbeitnehmer
Der Zeitarbeitnehmer wird im Rahmen des Arbeitnehmerüberlassungsvertrages gegen eine Vergütung an eine Entleihungsfirma entsandt. So erhalten Sie einen Job und können sowohl Berufserfahrung sammeln als auch verschiedene Firmen kennenlernen. Dies gilt ebenso für gering qualifizierte Arbeitnehmer. Nützlich kann dieses Arbeitsmodell auch nach einer längerer Jobpause sein, um den Wiedereinstieg leichter zu ermöglichen. Was verschiedene Aspekte, wie Sozialversicherung, Urlaub sowie Kündigungsschutz und -frist anbelangt, sind Sie den anderen Mitarbeitern im Unternehmen gleichgestellt. Die Zeitarbeitsform gilt als einfache Möglichkeit, eine Beschäftigung zu finden. Zum einen können Sie dadurch verschiedene Arbeitgeber kennenlernen, ohne dass Sie selbst Aufwand haben, und zugleich besteht die Chance, dass das Unternehmen Sie bei gut funktionierender Zusammenarbeit dauerhaft übernimmt.
Fazit – von Zeitarbeit profitieren alle Beteiligten
Von Zeitarbeit profitieren sowohl Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer. Arbeitgeber können generelle Personallücken aber auch -Engpässe aufgrund von Auftragsspitzen und Kapazitätsschwankungen überbrücken sowie auf Marktsituationen flexibel reagieren. Zudem wird die Stammbelegschaft unterstützt und eventuellen Ausfällen aufgrund von zu hoher Arbeitslast entgegengewirkt.
Arbeitnehmer hingeben finden durch die Vermittlung über eine Zeitarbeitsfirma schneller auf Zeit oder auch dauerhaft eine passende Arbeitsstelle im Kundenbetrieb. Sie sammeln Erfahrungen und werden bestenfalls langfristig im Unternehmen eingestellt. Egal, um welche Qualifikation der Suchenden es sich handelt, die Einsatzgebiete sind vielfältig.