5 Tipps für Ihr Motivationsschreiben
Ein Motivationsschreiben ist neben dem Anschreiben ein freiwilliger Zusatz zu Ihren klassischen Bewerbungsunterlagen. Mittlerweile legen einige Konzerne, Organisationen und Stiftungen Wert darauf. Personaler erhoffen sich dadurch ein besseres Gesamtbild über Ihre Persönlichkeit und Motivation. Letztlich ist es eine Ergänzung zu Ihrem Anschreiben, nie aber ein Ersatz.
Tipp 1: Verfassen Sie ein Motivationsschreiben nur, wenn es wirklich Sinn macht
Fügen Sie Ihrer Bewerbung ein Motivationsschreiben nur dann hinzu, wenn es die Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt. Ein zusätzliches Aufplustern Ihrer (ansonsten zu kurzen) Bewerbung wird vom geschulten Personaler-Auge sofort erkannt und dann eher negativ bewertet.
Sollte die Aufforderung zum Motivationsschreiben jedoch vorliegen, wird dieses Schreiben meist zuerst gelesen. Überzeugen Sie hier also mit Ihren individuellen Qualifikationen und Absichten und sammeln Sie dadurch wichtige Punkte. Ihr Zusatzaufwand wird gesehen, denn schließlich haben Sie sich extra Zeit genommen.
Gerade, wenn Ihre Bewerbung sehr umfangreich ist oder Sie sich initiativ bewerben, kann Ihr Motivationsschreiben ein attraktiver roter Faden für Ihre (Online-)Mappe sein. Heben Sie sich damit von der Masse an Mitbewerbern ab und betonen Sie ihre ganz individuelle Motivation, für genau dieses Unternehmen zu arbeiten.
Bleiben Sie dem Personaler im Gedächtnis. Machen Sie Eindruck mit Ihrer Persönlichkeit und den wichtigsten Pluspunkten!
Tipp 3: Schreiben Sie klar – von der Überschrift bis zum Schlussteil
Benutzen Sie die gleiche Schriftart und -größe wie im restlichen Teil Ihrer Bewerbungsunterlagen. Gliedern Sie Ihr Motivationsschreiben folgendermaßen: Überschrift, Einleitung, Hauptteil, Schlussteil und Unterschrift.
Ihre Überschrift kann ganz simpel Motivationsschreiben heißen oder eine Frage beantworten, zum Beispiel Was Sie über mich wissen sollten, Meine Motivation oder Warum ich der/die Richtige für die Position bin.
Lassen Sie Floskeln in Ihrer Einleitung weg und kommen Sie mit starken Aussagesätzen direkt zum Punkt. Beispiele: Zu meinen Werten und Stärken gehören … oder Als ich erfahren habe, dass in Ihrem Team eine Stelle frei wird, wusste ich …
Im Hauptteil heben Sie sich mit den besten Argumenten gegenüber Ihren Mitbewerbern ab. Wo liegen Ihre Fachkompetenzen (Hard Skills), persönlichen Stärken (Softskills) und relevanten Zusatzqualifikationen? Was sind Ihre beruflichen und privaten Ziele? Können Sie spezifische Erfahrungen und Erfolge vorweisen? Warum identifizieren Sie sich mit genau diesem Unternehmen? Engagieren Sie sich nebenbei sozial? Sie können sich an folgenden Beispielen orientieren:
An Ihrem Unternehmen begeistern mich …
Der Job als … kommt meiner persönlichen Leidenschaft für … sehr nahe.
Ich stehe hinter der Vision Ihres Unternehmens und würde gern Teil des Weges sein.
Seien Sie zum Schluss ganz selbstbewusst und lassen Sie Sätze wie Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören weg. Damit machen Sie sich kleiner als Sie sind. Gehen Sie davon aus, dass Sie eingeladen werden:
Gern erläutere ich Ihnen bei einem Vorstellungsgespräch …
Über Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr.
Als absolute Tabus bei einem Anschreiben gelten die Verwendung des Konjunktivs sowie ein - oft umständlich und hochtrabend wirkender - Nominalstil mit vielen Substantivierungen. Weitere No-Gos sind negative Aussagen über Dich oder vorherige Arbeitgeber, Rechtschreibfehler und ein übertriebener Gebrauch von Fremdwörtern und Fachjargon. Eine geschäftsmäßige Formatierung Deines Anschreibens ist hingegen Pflicht. Dabei kannst Du Dich an der DIN 5008 orientieren und so unter anderem sicherstellen, dass Dein Anschreiben vollständige Kontaktinformationen enthält. Zu denen übrigens heutzutage auch Deine E-Mail-Adresse gehört. Achte darauf, eine Adresse zu wählen, die seriösen Ansprüchen genügt. Adressen wie traumprinz801@yahoo.de oder maerchenfee23@hotmail.com wirken auf Entscheider eher abschreckend.
Mache dir klar, dass das Anschreiben die erste Arbeitsprobe für deinen zukünftigen Arbeitgeber darstellt. Und diese sollte wirklich überzeugen.
Tipp 4: Vermeiden Sie folgende Fehler
- Fehler 1: Der Bezug fehlt.
Lassen Sie irrelevante Fähigkeiten für den neuen Job weg. - Fehler 2: Rechtfertigen Sie sich nicht.
Das klingt nach Betteln. Bleiben Sie selbstbewusst. - Fehler 3: Lassen Sie Behauptungen nicht unkommentiert.
Belegen Sie Ihre Sätze (Ich kann mehrere Bälle in der Luft halten) mit konkreten Beispielen. - Fehler 4: Lassen Sie Floskeln weg.
Personaler erkennen Phrasen und auch Kopien auf einen Blick. - Fehler 5: Wiederholen Sie sich nicht.
Bieten Sie neben Lebenslauf und Anschreiben neue Informationen über Ihrer Persönlichkeit. - Fehler 6: Rechtschreibfehler
Achten Sie auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik. Verwenden Sie die Rechtschreibprüfung oder lassen Sie Bekannte oder Freunde Korrektur lesen. - Fehler 7: Unterschiedliche Formatierungen.
Nutzen Sie für all Ihre Bewerbungsunterlagen das exakt gleiche Layout.
Tipp 5: Wählen Sie die richtige Platzierung in Ihrer Mappe
Ihr Motivationsschreiben ist Ihre persönliche Seite 3. In Ihrer (Online-)Bewerbungsmappe fügen Sie es nach dem Lebenslauf ein. Folgender Aufbau ist korrekt: Anschreiben, Lebenslauf, Motivationsschreiben, relevante Arbeitszeugnisse.
Stellen Sie Ihr Motivationsschreiben auf einer DIN A4-Seite dar.
Bleiben Sie kurz und kompakt!